Thema-Klassifikation: VLB macht digitalen Frühjahrsputz

Pressemitteilung MVB - Frankfurt am Main, 26.02.2019

Fünf Jahre nach Einführung sind neun von zehn Titeln nach internationalem Standard klassifiziert | Aktuelle Sonderauswertung der Metadatenbank identifiziert ungenutzte Potenziale | Umfangreiches Aktionspaket soll die Datenpflege für Verlage noch effizienter machen


Thema ist ein Erfolgsmodell: Im Februar 2014 hat der Technologie- und Informationsanbieter MVB den internationalen Klassifikationsstandard “Thema” in das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) integriert. Fünf Jahre später verfügen neun von zehn VLB-Titeln über die entsprechende Einordnung. Die Systematik umfasst in der aktuellen Version knapp 3.000 Thema-Inhalte (Subjects) zur Einordnung des Produktinhalts und knapp 4.200 Thema-Zusätze (Qualifier) mit ergänzenden Informationen, wie zum Beispiel geografische Angaben – die auf den deutschsprachigen Raum beschränkte Warengruppensystematik enthält ca. 550 Kategorien.

Um ihrer Kundschaft passgenau Titel anzubieten, verarbeiten immer mehr Unternehmen die Thema-Klassifikation für ihre Anwendungen. Denn mit ihrer Hilfe lassen sich Bücher so umfassend beschreiben, dass sie in Katalogen und Online-Shops treffsicher gefunden werden. Diese Sichtbarkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung für den Verkaufserfolg von Büchern und sorgt für optimale Orientierung von Händlern und Lesern, die immer öfter generisch nach geeigneter Literatur suchen, also unspezifisch mit allgemein gehaltenen Begriffen.

Sonderauswertung identifiziert systematische Anwendungsfehler

Auf Basis einer detaillierten Auswertung des Gesamtbestandes an aktiven Titeln im VLB, Stand Anfang Januar 2019, hat das VLB-Team ermittelt, wo es bei der Thema-Vergabe noch ungenutzte Potentiale gibt.

Mehrheitlich wird die Thema-Klassifikation formal korrekt angewandt. Dennoch weisen ca. 529.000 VLB-Titel (ca. 23 Prozent) mindestens einen „Thema-Verstoß“ auf. Bei knapp 6.800 Verlagen (ca. 33 Prozent) ist mehr als jeder vierte Titel betroffen. Zu den häufigsten Fehlern zählen zu grob vergebene Thema-Inhalte und/oder -Zusätze der obersten Thema-Ebene, nicht eingehaltene Hierarchieregeln und klassische Dubletten. Dies führt zu eingeschränkter Sichtbarkeit und setzt die Datenqualität herab. Gerade die Redundanzen können einerseits zu Problemen bei der Verarbeitung durch weitere Datenabnehmer führen. Andererseits können sie bei begrenzten Merkmalsübernahmen dazu führen, dass die relevanten Angaben abgeschnitten werden.

Maßnahmen des VLB

Die bestehenden automatisierten Prüfungen nach Korrektheit der Thema-Codes werden schrittweise erweitert. Es wird neue Autokorrekturen bei der Anlieferung im ONIX- und Excel-Format und Warnmeldungen in den Fehlerberichten sowie systemseitige Datenbereinigungen geben. Ab März werden die Verlage mit einem höheren Anteil an Titeln mit formalen Thema-Auffälligkeiten auf ISBN-Basis individuell von MVB informiert und auf die Optimierungsmöglichkeiten hingewiesen. Auch das bestehende Informations- und Weiterbildungsangebot des VLB rund um Thema wird ausgebaut, um den Mehrwert der Klassifikation noch transparenter zu machen. Den Start bilden der neugestaltete Hilfebereich unter www.vlb.de/thema, die Neuauflage des Seminars “Metadaten verkaufen Bücher” in Frankfurt am Main und in Wien, das neu konzipierte Webinar “Bessere Sichtbarkeit durch die passgenaue Pflege von Thema-Klassifikation und Keywords im VLB” sowie die Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse 2019. Dort gibt es detaillierte Einblicke in die Ergebnisse der aktuellen Sonderauswertung, Ausblicke auf das neue Online-Formular des VLB, das im Sommer 2019 live gehen soll sowie der 90-minütige Praxis-Workshop “Fit für Thema”.

Checkliste: In neun Schritten zum Thema-Glück

Folgende Regeln helfen bei der täglichen Metadatenpflege:

1. Vermeiden Sie die groben Top-Begriffe der obersten Thema-Ebene.

2. Geben Sie immer nur den speziellsten Code auf der niedrigsten Ebene an.

3. Nehmen Sie die Klassifizierung so genau wie möglich und so allgemein wie notwendig vor.

4. Beachten Sie den Kontext der jeweiligen Kategorie.

5. Machen Sie einen Thema-Inhalt zum MainSubject.

6. Vergeben Sie Thema-Zusätze (Qualifier) nur, wenn Sie auch einen Thema-Inhalt (Subject) angegeben haben.

7. Beachten Sie, dass Sie bei manchen Thema-Inhalten einen Thema-Zusatz angeben müssen, damit sie aussagekräftig sind.

8. Achten Sie darauf, für einen Titel keine Thema-Codes doppelt zu vergeben.

9. Beschreiben Sie einen Titel in der Regel mit maximal zehn Thema-Kategorien.

Verdeutlichende Beispiele zu diesen Regeln zur Anwendung stehen unter www.vlb.de/thema zur Verfügung.


Die komplette Pressemitteilung mit weitergehenden Informationen finden Sie hier.