Verlage melden mehr statusrelevante Metadaten und setzen zunehmend auf neues ONIX-Format | neuer ISNI-Service zur eindeutigen Identifikation von Urheberinnen und Urhebern kommt 2024 | Lesemotive im Einsatz | Messerabatt für Buchhandlungen
Der Positivtrend setzt sich fort: Die Angaben zu den zentralen, vermarktungs- und logistikrelevanten Produktinformationen im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) des Technologie- und Informationsanbieters MVB werden immer vollständiger. Nur die Bestätigung des Lieferbarkeitsstatus liegt auf Vorjahresniveau. Eine weitere positive Entwicklung gibt es bei der Datenanlieferung über das internationale Austauschformart ONIX (ONline Information eXchange). Verlage nutzen zunehmend die aktuelle dritte Generation des Standards, die ihnen erweiterte Beschreibungsmöglichkeiten für ihre Produkte und damit mehr Sichtbarkeit bietet.
Aktuelle Zahlen im Überblick
Die Vergleichswerte zu den statusrelevanten Metadaten im VLB zeigen die Entwicklung im Datenbestand von mehr als 2,9 Millionen Titeln von Ende März 2023 bis Ende September 2023:
- Cover: von 95,8 auf 96,1 Prozent
- Hauptbeschreibung: von 91,5 auf 91,8 Prozent
- Herstellungsland: von 91,7 auf 92,4 Prozent
- Produktsprache: von 99,1 auf 99,2 Prozent
- Schlagwörter: von 92,5 auf 93,6 Prozent
- Thema-Klassifikation: von 94,0 auf 94,4 Prozent
- Umfang: von 98,7 auf 98,5 Prozent
- Urheber: unverändert bei 99,7 Prozent
- Zolltarifnummer: von 92,1 auf 92,6 Prozent
Für 79,4 Prozent aller VLB-Titel haben Verlage für jedes der ersten drei Quartale 2023 die Angaben zum jeweiligen Lieferbarkeitsstatus bestätigt oder angepasst.
Inzwischen nutzen 78,4 Prozent der ONIX-meldenden Verlage die Version 3.0. Mit der Version 2.1, die seit 2015 nicht mehr weiterentwickelt wird, arbeiten derzeit 21,6 Prozent – im Frühjahr waren es noch 33 Prozent. Knapp vier von fünf Unternehmen in diesem Bereich profitieren somit bereits von einer deutlich attraktiveren und noch zielgruppenspezifischeren Präsentation von Produkten, Aktionen und Specials.
Sonja Oberndorfer, Leiterin Marketing & Vertrieb des Geschäftsbereichs Digital bei MVB, sagt: „Die Entwicklung der Metadatenqualität im VLB und damit in der Branche ist erfreulich. Die dritte Generation des ONIX-Standards ist weiter auf dem Vormarsch. Seit dem Frühjahr haben weitere Verlage ihre Datenlieferung entsprechend umgestellt. Das ist ein sehr gutes Signal und sollte die verbliebenen ONIX-2.1-Melder motivieren, möglichst bald ihrem Beispiel zu folgen, um ebenfalls von den damit verbundenen Verbesserungen für die Buchvermarktung zu profitieren. Denn das erleichtert dem Handel die Einkaufsentscheidung, zum Beispiel in VLB-TIX, und spricht Kundinnen und Kunden besser an. Im VLB ermöglicht uns die Fokussierung auf nur noch ein ONIX-Austauschformat zudem eine gezieltere Datenprüfung beim Import. Daraus resultiert eine weitere Qualitätssteigerung bei der Datenbereitstellung für den Handel. Je früher wir flächendeckend mit den aktuellen ONIX-Versionen 3.0 und 3.1 arbeiten können, desto besser. Deshalb unterstützen wir Unternehmen weiterhin bei der Umstellung.“
Identifikation von Urheberinnen und Urhebern: ISNI, GND und ORCHID
Weitere Vorteile in Verlagsprozessen und Webshops, aber auch für Autorinnen und Autoren, bietet das eindeutige Zuordnen von Urheberinnen und Urhebern zu Produkten. Dafür gibt es Identifikationsnummern (IDs) wie den International Standard Name Identifier (ISNI), die Gemeinsame Normdatei (GND) oder die Open Researcher and Contributor ID (ORCID). Diese können Verlage im VLB an ihren Produkten hinterlegen, entweder über ihr Verlagssystem oder direkt über die Benutzeroberfläche. Zukünftig sollen somit mit Klick auf eine Urheberin oder einen Urheber, zum Beispiel in VLB-TIX, nur noch Produkte mit der zugehörigen ID zu sehen sein. Weitere Informationen: www.vlb.de/hilfe/isni-gnd-orcid
Derzeit baut MVB einen eigenen ISNI-Service auf, über den ab dem ersten Quartal 2024 neue IDs registriert werden können.
Lesemotive im Einsatz
Zusätzliche Orientierung ermöglichen Metadaten, wenn sie mit dem neuen Klassifikationsstandard für Bücher „Lesemotive“ verknüpft werden. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigen Katrin Schmidt und Helen Hoff von der Buchhandlung Lesezeichen im bayrischen Germering bei einem Regionaltreffen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern. Als Lesemotive-Pionierinnen der ersten Stunde haben sie bereits im März 2022 die komplette Belletristik-Abteilung ihrer Buchhandlung auf Basis der Lesemotive-Angaben im VLB umgebaut. Live vor Ort zeigen sie, wie sich die Ausrichtung auf die unbewussten Bedürfnisse von Buchkäuferinnen und Buchkäufern auf Auswahl, Zusammenstellung und Präsentation von Büchern auswirkt. Die beiden Expertinnen erklären, wie Kundinnen und Kunden auf den neuen Ansatz reagieren, welche Vorteile aus der Beratung sich dadurch konkret ergeben, welcher Aufwand damit verbunden ist und wie Verlage das Sortiment unterstützen können.
Termin: Montag, 30.10.2023 | von 19:30 bis 21:00 Uhr | zur Anmeldung
Wie der Einstieg in die Arbeit mit dem neuen Klassifikationsstandard Lesemotive im Verlag, in der Buchhandlung oder in der Bibliothek gelingt, zeigt auch der neue Leitfaden „Lesemotive für Dummies“. Er ist am MVB-Stand auf der Frankfurter Buchmesse (Halle 40, E 21) sowie online erhältlich: www.mvb-online.de/lesemotive-fuer-dummies
Buchhandelsrabatt zur Frankfurter Buchmesse
Das VLB unterstützt Sortimenterinnen und Sortimenter zuverlässig bei der kompetenten Beratung ihrer Kundinnen und Kunden – tagesaktuell mit detaillierten Titelinformationen, Schlagwortsuche, Angaben zum Lieferbarkeitsstatus, Referenzpreisen, Zuordnungen zu den Lesemotiven und vielem mehr. Buchhandlungen, die sich bis Sonntag, 22.10.2023, neu für die Arbeit mit dem VLB entscheiden, erhalten 30 Prozent Rabatt im ersten Bezugsjahr. Außerdem nehmen sie kostenlos an einem VLB-Webinar ihrer Wahl teil.
Weitere Informationen unter: www.vlb.de/abo